Der Name „Abenden“

Woher kommt der Name?

Lehrer Saurbier teilt dem Leser in seinem Aufsatz „Aus der Geschichte von Abenden“ mit, dass das Dorf schon eine alte Geschichte habe. „Es leitet seinen Namen von den wasserreichen Wiesen oder „Benden“ her und hieß ursprünglich „Aa-“ = oder „Aubenden“. Vier Bäche führen hier der Rur selbst im trockensten Sommer Wasser zu und bringen fruchtbaren Schwemmboden aus ihren weiten Tälern mit.“ Der Schmiedemeister Johann Riem hat denn auch auf seinem Gelände am Commweg ein sehr rustikales Gartentor angebracht, das den Schriftzug „Ah, Benden“ trägt.

Über den Ortsnamen liest man bei Kaspers nur wenig. Dort heißt es unter „Berg“ lediglich: „Das Kirchspiel setzt sich aus auch im Namen altertümlichen Orten zusammen mit Kapellen, deren Patrone wiederum auf hohes Alter schließen lassen,
z.B. …, Abenden mit St. Martinus.“

Schön ist die nach folgende Sage über die Entstehung des Namens:

„Der Name Abenden“

Einst war im Jülicher Lande ein großer Futtermangel. In dieser Not zogen viele Leute aus dem „Niederlande“ (so wird hier das flache Land im Gegensatz zu den Eifelbergen genannt) in die Berge, um Futter zu suchen. So kamen sie auf den Keulenbusch, einen Berg bei Abenden. Von der Höhe aus erblickten sie drunten im Tale schöne und saftige Wiesen, und aus Freude brachen sie in die Worte aus: „Ah, Benden!“ (Ah, Wiesen). Im Tale gefiel es ihnen so gut, dass einige dort sich niederließen. Sie nannten den neuen Ort: „Ah, Benden“, woraus der Name Abenden entstand.“

 


Blick auf das Dorf vom Kühlenbusch

 

Dass diese Version der Namensdeutung gar nicht so absurd ist/sein muss, lässt sich durch Weisweiler belegen. „Das gleich ruraufwärts folgende Abenden, mundartlich Obenden (mit offenem o), bedeutet nichts anderes als Aubenden, Talwiese, und zeigt am besten, wie Au als Flurname zurücktrat, um als Eigenwort zu dienen.“

In alten Nideggener Akten kommen auch die Namen „Aebenden“ und „Obendin“ für unser Dorf vor. Der bekannte Kölner Professor und Heimatforscher Dr. Adam Wrede schreibt in seiner „Eifeler Volkskunde“ (S. 67): „Das in linksrheinischen Mundarten verbreitete, etymologisch noch nicht vollends geklärte Wort Bend, in der Voreifel Bönt, ist in Abenden, dem Namen eines Dorfes südlich von Nideggen unmittelbar an der Rur, Grundwort: es bedeutet Wiese. Die Vorsilbe a in Abenden, früher zu althochdeutsch aha (Wasser) gestellt, ist neuerdings örtlich aufgefasst in dem Sinn „bei, nahe bei“. Abenden demgemäß „bei den Benden“, „bei den Wiesen“ gedeutet.“ In einer Fußnote weist Wrede auf den vor erwähnten Kaspers hin.